„Mein Volk kommt um aus Mangel an Einsicht“ (Hosea 4,6)
Immer wieder hallt dieser Vers aus Hosea in meinen Gedanken und in meinem Herzen wieder. Er begleitet mich, wenn ich in der U-Bahn sitze, in der Stadt einkaufen gehe, in der Schule bin… Selten spüre ich den Schmerz und die Sehnsucht Gottes so deutlich. Diesen Ruf aus der Tiefe nach einer Beziehung mit uns.
Würde mein Volk mich doch kennen! Denn die Erkenntnis, das Gott ist und liebt, ändert alles und drängt uns, hinaus zu gehen und von ihm und seiner Liebe zu erzählen.
Deshalb sind die Herbsttage von so großer Bedeutung. Deshalb ist es gut zu kommen und an Gottes Herz zu ruhen, auf ihn zu hören, seinen Herzschlag zu übernehmen. Wir werden ihn wieder mehr erkennen, mehr von seinem Herzen erfahren und wir werden in der Liebe zu ihm wachsen. Wir werden ihm die Ehre geben, durch Gebet und Lobpreis, durch Zeugnisse und indem wir hinausgehen um ihn zu verkünden.
Es gibt Momente und Zeiten im Leben, da passiert etwas das, wie es scheint, die Zeit anhält. Momente wo uns das Leben einlädt uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und inne zu halten. Momente in denen wir durch Ereignisse gezwungen werden uns neu zu strukturieren, neue Prioritäten zu setzen, neu auf Gott zu hören, alles hinter und zu lassen und wieder nach vorne zu schauen. Zeiten in denen wir wählen können, ob wir uns in uns selbst zurückziehen, oder ob wir auf Gott zugehen. Zeiten wo wir in seiner Gegenwart auftanken dürfen, da es so turbulent zugeht im unseren Leben, dass nur Gott uns Ruhe verschaffen kann.
Und dann passiert immer wieder dasselbe Wunder! Traurig und müde, verwirrt und aufwühlt zwinge ich mich manchmal vor Gottes Thron und ruhig und vertrauensvoll gehe ich, nach einer Begegnung mit meinem Vater, wieder hinaus ins Leben. Wie neu geworden stelle ich mich allen Herausforderungen, Gestärkt durch Gottes Liebe und Kraft, durch die Gemeinschaft mit anderen Christen, durch das Gebet füreinander.
Deshalb sind die Herbsttage von essentieller Bedeutung. Es ist einer dieser Momente im Leben in denen Gott die Zeit für uns anhält. Er ruft uns in seine Gegenwart und in die Gemeinschaft mit anderen, um uns zu lieben, zu lehren, zu stärken und auszurüsten. Nur um uns wieder in die Welt zu senden, um ein Segen für andere zu sein.
In diesem Sinne kann ich nur sagen: Bitte komm, und lass dich von Gott in deinem Alltag lieben! Er wartet auf dich mit der Fülle seiner Liebe, komm und lass dich überraschen, herausfordern und beschenken. Alles was du tun musst ist zu den Herbsttagen zu kommen. Gott erledigt den Rest.
Wir freuen uns, gemeinsam mit Euch diese Herbsttage zu genießen!
Eure Xandi und Karl Heinz
Elli Sutter 15.9.2017:
The meat is on the street!
Das Fleisch findet man also auf der Strasse. Aha.
Wenn man die Namen der Sprecher im Kleingedruckten unter dieser Überschrift auf der Rückseite des „Herbsttage ´17“ Flyers liest, erahnt man, dass es sich hierbei um keinen Workshop zum Thema „Wie reiße ich fesche Menschen auf“ handelt, sondern um Evangelisation. Das nehme ich zumindest stark an und freue mich schon sehr darauf!
Die Herbsttage sind erfrischend (in der Jugendsprache heißt das heute „fresh“) und überraschend. So habe ich sie immer erlebt. Ich erinnere mich noch ganz genau an meine ersten Herbsttage 2014 im Innenhof der Operngasse, als Pete Greig die legendären Worte von Franz v. Assisi „Wer baut meine Kirche, die am Boden liegt, wieder auf?“ ans Publikum richtete und anschließend alle,die sich dazu berufen fühlten mitzuhelfen die Kirche wieder aufzubauen, nach vorne zu sich bat. Ich glaube, ich war damals die Erste, die bei ihm war. 🙂
Dann 2015 Mike Pilavachi, dieser wilde, etwas beleibte, Hawaiihemden-tragende Grieche, der uns alle herausgefordert und bestärkt hat unseren Platz in der Nachfolge Jesu einzunehmen. Oder die allerersten Herbsttage, wo Kardinal Schönborn die prophetischen Worte: „Aus dem Loretto Zentrum werden Ströme des lebendigen Wassers fließen“ sprach, natürlich sinnbildlich gemeint, nichts ahnend, dass vorher buchstäblich „Ströme lebendigen Wassers“ aus dem Tabernakel in der Kapelle aufgrund eines Wasserrohrbruchs geflossen sind. Noch heute wird davon gesprochen.
Spannend ist jedes Mal aufs Neue der „Talk“ am Donnerstag, eine feine Interviewrunde mit „VIP´s“ aus katholischer Kirche und Freikirche. Spannend, da es sonst selten vorkommt, dass sich Vertreter aus der kath. Kirche und der Freikirche öffentlich austauschen. Aus diesem Grund ist der „Talk“ für mich so etwas wie ein Wetterhahn, der zeigt, in welche Richtung „der Geist gerade weht“ und wohin sich Kirche und die Christenheit im Allgemeinen hinbewegen.
Heuer erwarten wir als Sprecher Andreas Boppart, Leiter von Campus für Christus Schweiz. In Österreich (noch) nicht sehr bekannt, in seiner Heimat und Deutschland gefragter Referent und Buchautor. Er teilte sich schon mit Bischof Stefan Oster die Bühne und ist fasziniert von der katholischen Kirche. Sicher wird es auch an diesem Donnerstag Abend mit ihm und mit unserem Jugendbischof, Weihbischof Stephan Turnovszky eine besondere und spannende Begegnung.
Ich wiederum bin in diesem Moment fasziniert von den Herbsttagen: von den kleinen Anfängen, die erst einige Jährchen her sind, von der Vielfalt, Buntheit, Kraft, Reichweite, Manpower, und von der – im Vergleich – kleinen Gemeinschaft, die hinter dem Ganzen steht. Eine kleine Gemeinschaft, die einem großen Gott dient. Erwarten wir uns von diesem Gott Großes für heuer!
Im Hinblick darauf lade ich euch herzlich ein, am Do, 21.September um 18:30 Uhr in der Operngasse zusammen die Hl.Messe zu feiern und im Anschluss GEMEINSAM die Herbsttage betenden durch die Stadt (Prayerwalk) vorzubereiten. Legen wir IHM alles hin!
Auf dass die Herbsttage ´17 wieder „fresh“ werden! 🙂
Eure Elli
Schani Waldstein 6.9.2017:
Ein prophetisches Festival
Vor kurzem war die Tageslesung aus dem Buch Jona. Ich liebe dieses „Büchlein“, das so kurz und dennoch voller Wahrheit über Gott und den Menschen ist – und dazu so humorvoll. Jona, der Prophet (!), der vor lauter beleidigter Wut lieber sterben als leben möchte, weil Gott sich der Menschen Ninives erbarmt hat, statt seinen gerechten Zorn walten zu lassen. Den hatte Jona prophetisch angekündigt und auf die Zerstörung der Stadt gewartet – ja offenbar sogar gehofft…
Und erneut will er lieber sterben als leben, als der Herr einen Wurm schickt, der den Rizinusstrauch annagt. Und Jona erklärt dem Herrn, dass er zurecht zornig ist. Und der Herr antwortet: „Dir ist es leid um den Rizinusstrauch, für den du nicht gearbeitet und den du nicht großgezogen hast. (…) Mir aber sollte es nicht leid sein um Ninive, die große Stadt, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen leben, die nicht einmal rechts und links unterscheiden können – und außerdem so viel Vieh?“ (Jona 4,10-11).
In Wien leben 10 mal mehr Menschen (dafür weniger Vieh ;-)) – und im spirituellen Sinn vermag wohl eine erkleckliche Anzahl nicht rechts von links zu unterscheiden. Die Herbsttage sind ohne Zweifel ein prophetisches Festival, ein Ort authentischer Verkündigung, ein Raum der herzlichen Begegnung mit dem barmherzigen Vater. Unser ganzes Gebet muss sein, dass der Herr in diesen (Herbst)Tagen den Geist der Umkehr über Wien ausgießt, dass aus Wien ein „Wienive“ wird 😉
Ein Mann und 3 Tage haben gereicht, um ganz Ninive zur Umkehr zu bewegen. Der Geist des Herrn war mit ihm. Und der Geist des Herrn ist mit uns! Und der Geist des Herrn ist mit den Herbsttagen! Es sind SEINE Tage und wir dürfen als „Könige, Priester und Propheten“ Werkzeug sein in SEINEM mächtigen Plan für Wien!
Und wenn „die Leute von Wienive“ dann an Gott glauben, ein Fasten ausrufen und alle Bußgewänder anziehen und wenn der König von Wien von seinem Thron aufsteht, sich in ein Bußgewand hüllt, in die Asche setzt und ausrufen lässt, dass alle „laut zu Gott rufen und jeder umkehren soll und sich von seinen bösen Taten abwenden und von dem Unrecht, das an seinen Händen klebt“ – ja dann wird Wien wirklich anders sein!!!
Beten wir um diese Ausgießung des Geistes, um solche Zeichen und Wunder und freuen wir uns auf und über die Früchte, auch wenn manchmal ein Wurm an uns nagt. Dann soll nicht Jona, sondern Josua uns Vorbild sein: „Und Josua sagte zum Volk: Heiligt euch; denn morgen wird der Herr unter euch Wunder tun.“ (Josua 3,5) Are you in?
Euer Schani