Mission is possible

Sehnsuchtsvoll

Hallo ihr Lieben!

Habt ihr schon einmal sehnsüchtig auf einen Freund oder eine Freundin gewartet? In solchen Situationen putzen wir unsere Wohnung, räumen unser Zimmer auf, machen uns schön, backen vielleicht einen Kuchen und richten alles so her, dass sich unser Freund willkommen fühlt, wenn er kommt. Bei allem was wir tun spitzen wir unsere Ohren. Hört man schon was von ihm? Immer wieder werden wir aufgeregt zum Fenster laufen. Sieht man schon etwas von ihm? Wir schauen auf‘s Handy. Hat er eine Nachricht geschrieben? Unser ganzes Herz und all unsere Sinne sind auf ihn ausgerichtet. Alles was verhindern könnte, dass wir wahrnehmen, wenn er kommt, muss beseitigt werden. Kein Fernseher, keine laute Musik und auf gar keinen Fall werden wir das Haus verlassen. Denn, wie schlimm wäre es für uns, wenn unser Freund vor verschlossener Tür steht!

Komm, Messias, komm!

Denn mit Sehnsucht erwarten wir dich!

So wünsche ich euch eine gute und sehnsuchtsvolle Vorbereitungszeit auf das Kommen unseres allerbesten Freundes!

Eure Elfriede

Franziskusfest der Jugend im Grazer Franziskanerkloster. Von nah und fern sind junge Leute zusammengekommen, um sich ein Wochenende lang mit der Frage auseinanderzusetzen, wie wir heute die frohe Botschaft in die Welt tragen können, sodass es die Menschen verstehen, und ohne dass ihnen etwas übergestülpt wird. Neben Gebet, Lobpreis und spannenden Vorträgen wollten wir versuchen, das Ganze auch in die Tat umzusetzen. Und da geschah folgendes:

Ein Franziskanerpater, ein junges Mädchen und ich machten uns auf den Weg, um mit Straßenmalkreiden Bibelsprüche auf die Straßen und Plätze von Graz zu malen. (Kleines Detail am Rande: Auf unsere Frage hin, ob denn das überhaupt erlaubt sei, meinte ein Pater: „Ich denke schon – und falls ihr eingesperrt werdet, holen wir euch schon wieder raus. 🙂 ) Unser erstes Ziel war der Hauptplatz. Kaum begannen wir zu malen, wurde unsere Mission zu einem Selbstläufer. Kinder kamen herbei und wollten unbedingt auch malen. Sie verzierten unsere Bibelsprüche und setzten in Blockbuchstaben ihre Namen darunter. Währenddessen erzählten uns ihre Mütter von ihren zerbrochenen Beziehungen. Ein junges, wie sich herausstellte, ehemals drogenabhängiges Mädchen las unsere Zeilen und fuhr den Franziskanerpater an: „Wenn es Gott wirklich gäbe, gäbe es nicht so viel Scheiße auf der Welt!“ Der Pater hörte ihr geduldig zu, wie sie ihm erzählte, dass man sich letztendlich auf niemanden verlassen kann. Nach einem längeren Gespräch, verschwand das Mädchen in der Menge. Einige Zeit später tauchte sie plötzlich wieder auf, kam schnurstracks auf uns zu, schnappte sich wortlos eine Kreide und begann, eine Schriftrolle auf den Boden zu malen. Insgeheim hatte ich schon Sorge, sie würde nun irgendeine Antichristliche Parole hinschreiben. Doch als sie vom Boden aufstand und zufrieden ihr Werk betrachtete, traute ich meinen Augen kaum. In großen Buchstaben konnte man lesen: „Gott ist immer für dich da.“

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