Israel – wir haben Anteil an dir

ISRAEL 2016 – EIN RÜCKBLICK

Es ist nicht einfach die Tage zusammenzufassen, in denen wir so viel Fülle und Gnade erfahren haben.
Israel – dieses Land, dieses Volk mit seiner großartigen Geschichte. Hier hat alles eine Bedeutung, jedes Wort, jede Tat, jede Verletzung und jedes Heil ist gegründet in einer Geschichte. In einer Liebesgeschichte, einer Heilsgeschichte zwischen Gott und den Menschen, zwischen Gott und seiner ganzen Schöpfung.
Die gemeinsamen Tage in Israel haben uns mithineingenommen in die tiefen Geheimnisse, die dem Herzen Gottes entspringen. Jedes Wort aus der Heiligen Schrift, das wir hörten und lasen verwandelte sich und wurde lebendig. Pater Franz von Sales, unser Wegbegleiter in diesen Tagen, half uns das Wort Gottes besser zu verstehen. Er erklärte uns jüdische, christliche und muslimische Hintergründe im Land Israel. So ergab sich über die ganzen Tage hinweg ein Bild, das immer farbiger und schöner wurde.

Ich denke, viele von uns haben sich wegen der jetzigen Situation in Syrien zweimal überlegt, ob sie mitfahren wollen. Auch in Israel gibt es immer wieder Spannungen, Anschläge und Gewalttaten. Tatsache ist, dass Israel sehr gut bewacht ist. Es gibt nicht nur viele Soldaten in diesem Land, sondern viele Menschen stehen wie Wächter auf den Mauern,  ersehnen und erwarten die Wiederkunft des Herrn/ des Messias.
Pater Franz und Georg haben uns ein sehr starkes Programm zusammengestellt. So erfuhren wir mehr über die Erzählungen des Alten Bundes, lernten die Zusammenhänge mit dem Neuen Bund kennen und hatten an allen heiligen Orten Anteil am Heilsplan Gottes. Alle Worte betrachteten wir geschichtlich, zeitlich aber auch ganz persönlich – Was bietet der Herr mir an durch diese Worte? Welches Heil möchte er mir schenken? Nehme ich es an, lasse ich mich berühren von der Gegenwart und Liebe Gottes?

Durch den Lobpreis den wir an allen Orten hielten, öffneten sich weitere Türen in unserem Herzen, in unserem Verstehen und Erkennen. Besonders das Morgengebet in Tabgha war sehr gesalbt. Jeden Morgen versammelten wir uns dort um den Herrn zu preisen, Ihn zu ehren, Ihm zu danken und unsere Bitten hinzulegen. Gott hat uns vor allem im Lobpreis Einheit geschenkt, da bin ich mir ganz sicher. Er formte uns mehr und mehr zu einer Einheit. Ich hatte das Gefühl, jeder war hier richtig, wertvoll und genau an seinem Platz. Gemeinsam unterwegs zu sein im Heiligen Land, von Gott geformt und geschliffen zu werden, zu einer neuen Schöpfung – großartig.
Wir hatten Regen und Wind als wir mit dem Boot über den See Genezareth fuhren, wurden schmutzig als wir auf den Berg der Seligpreisungen gingen, waren etwas abgefroren als uns der Regen in Nazareth erwischte und saßen in Kapernaum fast im Wasser. Nicht optimal, aber mir hat es gefallen :). Wann haben wir im Leben schon optimale Bedingungen und trotzdem führt Gott alles zum Guten.

Angekommen in Jerusalem waren wir tief berührt von den vergossenen Tränen Jesu über Seine geliebte Stadt. Zweimal erzählt die Heilige Schrift, dass Jesus geweint hat. Über den Tod von Lazarus, den er dann wieder zum Leben erweckte und über Jerusalem. Jerusalem hat die Zeit der Gnade nicht erkannt, Jesus verworfen, das Heil nicht angenommen und ihn getötet. Ich spürte die Traurigkeit und die große Sehnsucht im Herzen Jesu, dass wir doch alle bekennen mögen: Jesus ist der Herr!
MariaBacherWieder neu entbrannte in uns die Liebe zu den jüdischen Brüdern und Geschwistern. An der Klagemauer standen wir mit ihnen gemeinsam um Gott zu ehren und  Ihm unser Leid zu klagen. Ja Jesus war Jude, er ist Teil dieses Volkes und er erfüllte das Gesetz ganz, viel mehr wurde das Gesetz in Ihm vollendet. Doch das Heil das Jesus bringt, ist nicht nur für das Volk Israel bestimmt – Gott hat es so gefügt, dass es uns allen geschenkt wird. Dafür sollten wir ewig dankbar sein.
Jeder von uns könnte ein Buch schreiben über das, was sich in den Tagen im Äußeren und im Inneren abgespielt hat. Jeder von uns hatte seine Momente der Erkenntnis, des Heils, des Ringens und Kämpfens, der Freude, des Leidens und des Trostes.

Konfrontiert mit den Flüchtlingen in unserem Land und den Freundschaften die man bereits geschlossen hat, erging auch an uns der große Auftrag vor Ort um Frieden zu beten. Um den Frieden den nur Jesus geben kann, besonders für Syrien. Wir waren diesem Land sehr nahe, haben uns ausgestreckt und in der Vollmacht der Kinder Gottes gebetet.
Ein paar Stunden nach der Ankunft in Österreich versuchte ich alle meine Gedanken, Empfindungen und Eindrücke zu sammeln und zu verstehen. Aber das ist mir nicht möglich, das braucht jetzt einfach Zeit. Möge alles in unseren Herzen bewahrt bleiben. Ich bete, dass der neue Samen und die neuen Früchte die in uns herangewachsen sind, im guten Boden bleiben und hundertfach, ja tausendfach Frucht bringen.
So zog sich ein roter Faden durch die ganze Reise, den ich erst jetzt erkennen konnte. Vom Sammeln und Lehren der Jünger am See Genezareth und Umgebung, bis hin zum Leben, Leiden und Auferstehen unseres Herrn in Jerusalem und der Sendung in Emmaus – Zeugen sein, von der persönlichen Begegnung mit Ihm. Da haben wir es wieder das Sammeln, Lehren und Senden 🙂
Die Freude am Herrn ist wirklich unsere Stärke. Lasst uns das nie vergessen, ganz egal was passiert, es gibt allen Grund zur Freude – wir sind erlöst und gerettet, nur aus Gnade, und das jeden Tag neu.
Montag morgens zurück in Salzburg, habe ich mir gewünscht, dass ich in Jerusalem aufwachen würde, ich glaube das bin ich auch – in meinem Herzen.

Danke Jesus, dass ich dabei sein durfte.
Eure Maria

Alex VoglauerIsrael – wir haben Anteil an dir